Herzensgeschichten

von Vaterherz Team | 26.02.2021

Vom Kerker in die Freiheit.

Heilungs- Lebens- Zeugnis von Katja

Wenn ein Mensch mit Gewalt gezeugt wird und als ungewolltes Kind vom Mutterleib an viel Ablehnung erfährt, sogar Abtreibungsversuche überlebt, dann ist das kein guter Start ins Leben. Wenn dann noch sexueller Missbrauch vom Vater, von Lehrern und Mobbing dazu kommt, ist das höchst zerstörerisch. Nur kurze Zeit findet die Seele Wege, diese Wunden auszublenden.

Mein Leben hat so begonnen und war ein Überlebenskampf mit vielen Ängsten, Depressionen, Burn-outs, Bulimie und Anorexie. Mit acht Jahren durfte ich nach einem traumatischen Erlebnis Gottvaters Liebe in seinem liebevollen Schoß erfahren. Das gab mir Trost und neue Kraft, weiter zu leben. Trotz der Scheidung meiner Eltern und vieler Umzüge begann ich, in Gottes Ruf zaghaft hinein zu wachsen. Dennoch erlebte ich in meinem Leben weiterhin viel Mühe, Einsamkeit, Missbrauch, Ablehnung, eine große Leere und Sehnsucht nach wahrer Liebe. Diese Leere versuchte ich mit allem möglichen zu füllen, mit Essen, Partys, Esoterik und Okkultem.

Auf der Suche nach Liebe und Anerkennung lief ich oft Menschen hinterher. Ich wünschte mir Sinn und ein gutes Leben, und lernte Heilerziehungspflege. Doch statt des guten Lebens entwickelten sich Verhaltensmuster, die sich verschlimmerten, und ich fiel in Süchte. 1993 heiratete ich, und Gott schenkte mir einen wunderbaren Mann, mit dem ich zwei tolle Kinder bekam.

Dann geriet ich erneut auf den falschen Weg und wollte Domina in Hamburg werden. Gott verhinderte es in seiner Gnade und ich ging in eine Gruppentherapie, in der ich viel über mich und andere lernte. In der Kirche gestaltete ich damals gerne Kindergottesdienste. Mit 30 Jahren in einer Lebenskrise machte ich noch einmal einen großen Schritt auf Gott zu.

Ich bat Jesus verzweifelt um Hilfe, bat ihn erneut in mein Herz und mein Leben, und er kam. Ich liebte ihn, seine Gegenwart und erlebte übernatürlich Heilsames. Dann schloss ich mich einem Hauskreis an, der zu einer Gemeinde wuchs und ich ließ mich taufen.

Gemeindebau, Dienst, und der Druck, den ich selbst und andere mir darin machten, rückten dann 6 Jahre lang stark in den Mittelpunkt, bis ich im Burnout landete und eine halbseitige Gesichtslähmung bekam. Nach 3 Wochen heilte sie durch Gebet, obwohl die Ärzte sagten, dass sie für immer bleiben würde. Es war ein Wunder.

Ich definierte mich durch Leistung, durch fromm und brav sein. Es allen und Gott recht zu machen war für mich zu diesem Zeitpunkt ein wichtiger Teil des Christseins. Ich wollte nie mehr verletzt und abgelehnt werden. Erst im völligen Zusammenbruch merkte ich, dank Jesus, meine Gebundenheit darin. Nichts tun zu können war schlimm für mich. Wer war ich, wer mochte mich denn noch so schwach und nutzlos? Niemand, war meine Überzeugung.

Dann erkannte ich, dass da noch etwas in meinem Leben war, was mich sehr belastete und unsicher machte. Es war die fehlende Vaterliebe, die Ablehnung und der Missbrauch, der mich innerlich schon so lange quälte. Ich begann dann eine Seelsorge-Ausbildung, um Frauen zu helfen. Mit der Zeit wurden meine Ängste und Depressionen unerträglich. Immer wieder bat ich Jesus, mich davon zu befreien. Bis er die Türen dafür öffnete.

DIE WENDE. In dieser Zeit spürte ich die große Sehnsucht nach einem guten, liebevollen Vater immer mehr und mehr in meiner Seele hochkommen. Mein inneres verletztes Kind wurde darin plötzlich lebendig und begann zu reagieren. Begegnungen, Filme und Bilder, die dieses Thema ansprachen (triggerten), ließen mich in Sehnsucht weinend zurück. Ich fragte mich, wie ich diese Hürde jemals nehmen konnte. Mit der Zeit entwickelte ich starke Selbstmordgedanken. Die Vorstellung, meinem Vater, einem Vater, oder Gott als Vater zu begegnen, war Horror für mich.

Ich wollte einerseits Liebe und Zuwendung erfahren, aber alles in mir wollte auch davor weglaufen. Während dieser Zeit hatte ich einen Brusttumor, der operiert wurde, und einen Bandscheibenvorfall mit Fußlähmung, der nicht behandelt wurde, außer mit spazieren gehen und liegen. Jesus heilte beides und sprach mit mir in dieser ruhigen Zeit über alles. Er ließ mir alles zum Besten dienen. Gottvater hatte einen Heilungsplan, der nun in mein Leben kam.

Ich verbrachte viel Zeit in Seelsorge-Häusern und lernte Menschen kennen, die mir halfen und ein wenig wie Eltern waren. Langsam und oft unter Anfechtung (ich bekam Diabetes) begann ich, durch diese Beziehungen im Herzen zu heilen und zu verstehen, wie ein guter Vater sein konnte. Lebenslügen wurden offenbar, die endlich unter meine Füße kamen. In der Heilung entstanden meine Bilder und Figuren. 2009 gründete ich jesuliebe.de, und 2012 mit meinem Mann unser Auszeit-Haus AMMIEL am Bodensee.

Nach einigen Jahren zerbrach diese wertvolle Beziehung und ich verlor über dieser erneuten Ablehnung völlig den Boden unter meinen Füßen. Die Wunde, keine Eltern, keinen liebenden Vater gehabt zu haben, brach noch einmal voll auf und ich hatte kaum Hoffnung auf Besserung. Ich war ohnmächtig vor Schmerz und Hass. Die Tränen der Scham über mich selbst, der Ablehnung und des Verlustes nahmen kein Ende. Ich war darin gefangen und erneut in einem Burnout.

Doch dann griff die liebevolle Hand Gottvaters nach mir und hob mich empor aus dem Kerker meiner Anklagen, allen Versagens und dem tiefen Verlustschmerz. Er half mir, neu zu vertrauen, allen Menschen, die mich verletzt und abgelehnt hatten, zu vergeben und sie sogar zu segnen. Danach half er mir auf und gab mir meine wertvolle Identität in Ihm und eine gesunde heilsame Sicht Menschen gegenüber.

Ich lernte die Vaterherzschule kennen, in der ich viel Freude erfuhr, mitarbeiten und weiter lernen und heilen konnte. Gottvaters Liebe und Segen übertraf alle meine eigenen Bemühungen. Er stellte meine Würde wieder her und ich erlebte Erstaunliches mit dem Heiligen Geist. In all dem gab er mir Weisheit, Dankbarkeit, Geduld, Mut und Autorität. Gottvater war für mich die Antwort auf Geborgenheit und Schutz und jeder Sehnsucht meines inneren verletzten Kindes. Er heilte und stillte das Verlangen nach zugewandter, gütiger Vaterliebe in mir.

In tiefen Herzensprozessen stellte er mich auf ein neues Fundament seiner Liebe zu mir. Ich lernte, dass ich als sein gewolltes, geliebtes Kind nicht alles recht machen muss, um von ihm geliebt, versorgt und angenommen zu sein. Er lehrte mich, Grenzen zu setzen und in ihm geliebt zu leben. Heute bin ich voller Lebensfreude und frei von Depressionen und Bulimie. Jesus kam, um uns zum Vater zu führen, weil er wusste, dass Kinder einen beständig guten Vater brauchen (Matthäus 18,2-4.)

Wenn das Leben dich umhaut, fängt Gottvater dich auf. Er verändert nicht gleich die Umstände, aber er verändert uns in den Umständen. Ausführlicher ist meine Geschichte nachzulesen in meinem Buch „Niemand liebt dich mehr als der, der dich schuf“.

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