Herzensgeschichten

von Vaterherz Team | 24.04.2021

Tiefe Wunden werden heil

Als Ältester von 4 Jungs bin ich in einem gläubigen Elternhaus aufgewachsen. So habe ich schon als kleiner Junge viel von Jesus gehört. Das erste Mal entschied ich mich schon mit 5 Jahren voller Freude für ein Leben mit Jesus.

Mein Vater war sehr jähzornig. Als Ältester war ich immer schuld, wenn es Streit unter uns Brüdern gab. Mein Vater schlug mich sehr oft und ich hatte ständig Angst vor ihm. Er ging auch gewaltsam mit meiner Mutter um und so versuchte ich, ihr Beschützer und Trost zu sein, obwohl ich noch ein Kind war. Das hinterließ tiefe Wunden in meiner Seele. Bis heute beeinflusst es manche Situation meiner Ehe und auch in anderen Beziehungen.

Während eines „TEAM F- Seminars“ in den achtziger Jahren führte ein Seelsorgegespräch dazu, dass ich meinem Vater vergeben konnte. Das war sehr schmerzhaft. Es dauerte sehr lange, den vollen Namen meines Vaters auszusprechen und ihm im Namen von Jesus zu vergeben. Als ich damals während des Seminars gesegnet wurde, erlebte ich das erste Mal Vaterliebe. Ein paar Jahre später konnte ich mich mit meinem Vater versöhnen.

Ich fing an, SEINER Liebe zu vertrauen. Doch der Waisengeist in mir war noch sehr aktiv. Ich lebte noch ständig in Angst, zu kurz zu kommen. Obwohl ich mich nach Nähe sehnte, konnte ich sie ganz oft nicht zulassen. Das blieb nicht ohne Folgen für meine Familie. Besonders meine Frau litt sehr darunter. Sie war selbst auf der Suche nach Vaterschaft und durchlebte eine tiefe Krise. Als sie verändert und glücklich von einer Vaterherzschule zurückkam, entschloss ich mich 2010, auch eine Vaterherzschule zu besuchen. In diesen Tagen wurde mir bewusst, wie viele Defizite ich noch in meinem Leben hatte. Gleichzeitig erfuhr ich jeden Tag ein Stück tiefer, wie wunderbar, heilsam und befreiend Papas bedingungslose Liebe zu mir immer noch ist.

Ich besuchte weitere Vaterherzveranstaltungen. Eine Vaterherzschule in Reichenbach gab mir neuen Schub auf meiner Reise näher an SEIN Herz. Thomas Hascher segnete mich und bat mich, meinen Kopf auf seine Schultern zu legen. Mir wurde bewusst, dass ich noch immer große Probleme damit hatte, mich umarmen zu lassen. Doch ich wagte es und erlebte eine tiefe Berührung. Warme Hände legten sich ganz sanft und vorsichtig um mich. Mir liefen die Tränen. Dann konnte ich mich noch rückwärts auf Matratzen fallen lassen. Es war für mich so, als wenn ich mich in die Arme des Vaters fallen gelassen hätte. Diese warmen Vaterhände spürte ich noch sehr lange.

Mein Herz brennt dafür, noch viele Menschen mit dieser wunderbaren Vaterliebe anzustecken.

Johannes

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