Ich bin immer wieder fasziniert, was unser Vater im Himmel sich so alles einfallen lässt, um uns zu illustrieren, wie sehr er uns liebt. Als hätte er überhaupt nichts anderes zu tun, nimmt er sich die Zeit, unseren tiefsten Herzenswünschen zu begegnen.
Letztes Jahr im Herbst war ich über ein Wochenende zu meinen Freunden in den Harz eingeladen worden. Einige Freundinnen wollten dort mit mir zusammen meinen 60. Geburtstag nachfeiern. Ja, stellt Euch vor, ich bin doch tatsächlich schon 60 Jahre jung geworden. Ich fühle mich zwar noch immer wie 27, aber mein Geburtstag sagt was anderes. Der Vorteil ist, ich kann jetzt mit der Senioren-Bahncard Zug fahren.
Eigentlich wollte ich diesen speziellen Geburtstag mal so richtig feiern, da ich meistens zu Geburtstagsanlässen auf Reisen bin und diesmal hätte es zusätzlich zu einem genialen Geburtstag auch geographisch gepasst. Ich wäre tatsächlich, auch ohne Covid-19, ausnahmsweise mal in Deutschland gewesen.
Aber Covid-bedingt fiel eine große Feier flach und verlagerte sich auf 4 kleinere, spontane Einladungen von unterschiedlichen Freundinnen, sodass dieser Geburtstag unvergessen bleibt mit vielen wunderbaren Erinnerungen.
Ich durfte schon Wochen vorher ein paar Wünsche äußern, was ich gerne an dem Wochenende machen würde. Eine Sache, die ich mir wünschte war: nachts bei uns auf der Dach-Terrasse bei sternenklarem Himmel mit Sekt anzustoßen!
Nichts leichter als das, oder? Als wir am Abend essen gingen, machten wir, noch bei Tageslicht, geniale Fotos in einen ziemlich schwarzen Himmel hinein, wo trotz allem ein super Sonnenuntergang zu sehen war. Ich dachte mir: Sterne ade! Vielleicht müssen wir sogar mit Regenschirm aufs Dach. Das wäre natürlich extrem schade.
Als wir uns dann zu später Stunde aufs Dach begaben, konnte ich es kaum glauben: sternenklarer Himmel und keine Wolken mehr. Wow! Das war ja wirklich obergenial!
Ich war zutiefst berührt. Spontan sagte ich zu meinen Freundinnen: „Das Einzige, was jetzt noch fehlt, ist eine Sternschnuppe!“ Die Mädels lachten: „Sternschnuppen um diese Jahreszeit gibt es hier nicht!“
Plötzlich schrien eine meiner Freundinnen und ich zeitgleich: „Eine Sternschnuppe! Eine Sternschnuppe!“
Das war der absolute Hammer! Gerade hatte ich noch gesagt, das wär’s noch, jetzt noch eine Sternschnuppe, und prompt schoss eine über den Himmel.
Die anderen beiden Mädels konnten es gar nicht glauben und meinten, das hätten wir uns eingebildet. Aber wir wussten, was wir gerade gesehen hatten.
Es war für mich wie ein Kuss aus dem Himmel. Ein Geburtstagsgruß von Papa
Ich war tief berührt!
Als hätte er nichts anderes zu tun, als den Himmel an meinem 60. Geburtstag am Abend aufklaren zu lassen und dann noch eine Sternschnuppe hinterher zu schicken, weil ich sie mir spontan noch dazu wünschte.
So ist unser Papa! Er liebt uns bedingungslos, überschwänglich und verschwenderisch und ist immer für eine Überraschung gut.
Karin